Ende des Kindermorgens

"Tempora mutantur, et nos mutamur in illis." Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns mit ihnen. Oftmals gerät dieses schon aus dem 16. Jahrhundert bekannte Sprichwort zur Binsenweisheit - dann nämlich, wenn man beim ersten Teil stehen bleibt: Die Zeiten ändern sich, früher war alles anders und sowieso besser, ist alles nicht mehr das, was es mal war. Das ist nun mal so, das war sicher auch im 16. Jahrhundert schon so und wird wohl auch so bleiben. Wollten wir das immer nur beklagen, würden uns die Zeiten schlecht gelaunt zurücklassen. Wir ändern uns mit ihnen - die zweite Hälfte dieses Sprichworts sollten wir nicht außer Acht lassen, auch, wenn uns das gerade in der Kirche immer recht schwer fällt.

Geändert haben sich die Zeiten für Familien: Kinder gehen unter der Woche oftmals lange in die Schule, haben viele interessante Hobbies und verbringen daher schon genug Zeit mit anderen Kindern. Eltern sind häufig berufstätig, manche dabei viel unterwegs, sie haben auch interessante Hobbies und verbringen daher eigentlich auch schon genug Zeit mit anderen Menschen.

Auf das Leben und die Arbeit in der Kirchengemeinde hat das ganz konkrete Auswirkungen. Zulauf erfahren die Angebote, in denen Kinder und Eltern etwas gemeinsam erleben können: der Mini-Gottesdienst und die Familiengottesdienste erfreuen sich recht großer Beliebtheit. Anders sieht es da mit regelmäßig stattfindenden Gruppen aus: gab es früher noch Kinder- und Jungschargruppen wie die Sonnenscheinkinder beispielsweise, besteht dafür heute offenbar keine Nachfrage mehr.

So verabschieden wir uns in diesem Sommer auch vom Kindermorgen, dem monatlichen Gruppenangebot für Grundschulkinder. Susanne Peschke hat sich in den vergangenen fünf Jahren mit großer Beharrlichkeit und viel Einsatz dafür stark gemacht, dass sich Kinder einmal im Monat treffen und zu einem biblischen Thema basteln, spielen und singen. Gemeinsam mit ihren jugendlichen Mitarbeiterinnen Carolin Vosswinkel, Lea Conrad und Julia Vosswinkel haben sie dabei jedes Mal ein abwechslungsreiches Programm und einen schönen Vormittag gestaltet.
Dafür an dieser Stelle: Vielen Dank im Namen der Kirchengemeinde!
Die Zeiten ändern sich - verändern wir uns also mit ihnen. Familiengottesdienste, Mini-Gottesdienst und der erfolgreiche Start von Konfi3 zeigen, dass Eltern und Kinder nach wie vor aufgeschlossen sind für kirchliche Angebote. Wie wär's als nächstes mit einem Kindergottesdienst?

Zuletzt geändert am 27.07.2014 23:45 Uhr