Albanien – ein Kurzreisebericht
von Ulrike Glawion
Viele Mitglieder unserer Gemeinde haben sie in unserer Kirche schon einmal besucht und gehört – die „Albanienmesse“, Eintritt frei, Spenden dringend erbeten! Auch unser Gospelchor „Good News“ hat schon bei einigen dieser musikalischen Messen mitgewirkt. Was steckt dahinter? Seit fast 20 Jahren sammelt Karl Heinz Werner, Komponist und Hobbymusiker, Spendengelder für die Albanienhilfe Stammham. Seit einigen Jahren bin auch ich dabei und hatte nun die Gelegenheit, zusammen mit meinem Mann und 10 weiteren Unterstützern der Albanienhilfe die Hilfsprojekte dort zu besuchen.
Am 6.3.2013 ging unser Flugzeug von München nach Tirana, der Hauptstadt von Albanien. Hier wurden wir von Schwester Almuth und Schwester Slavka empfangen und mit dem Bus ging es weiter nach Elbasan. Dort unterstützt die Albanienhilfe gemeinsam mit der Albanienhilfe Weilheim ein Kinderheim, welches von den beiden Schwestern geleitet wird. 50 Jungen und Mädchen, teilweise stark traumatisiert, aus zerrütteten Familien oder Waisenkinder, im Alter von 4 – 14 Jahren haben hier ein Zuhause gefunden und werden von den Schwestern und albanischen Erziehern betreut. | |
Stolz zeigen uns die Kinder ihr „Zuhause“, die Schlafräume, den Speisesaal und den Aufenthaltsraum. Neueste Projekte sind ein Mädchenwohnheim und „betreutes Wohnen für Buben“. Hier können die Kinder auch nach Beendigung des 14. Lebensjahres bleiben und eine Ausbildung absolvieren. | |
Das zweite Projekt der Albanienhilfe, die Suppenküche in Lac, gibt es bereits seit 1991. 180 Kinder bekommen hier täglich eine warme Mahlzeit, oft müssen sie einen weiten Weg aus dem umliegenden Bergland zurücklegen. 2011 wurde das Haus mit Hilfe von „Sternstunden“ vom Bayerischen Rundfunk um eine Begegnungsstätte erweitert. Es gibt einen Schlafraum für die Kleinen, eine Nähstube für Frauen und es wird sogar Englisch-Unterricht angeboten. | |
Was es nicht immer gibt, ist z. B. fließendes Wasser. So wie alles in dem Land von Armut geprägt ist. Man sieht auf den Straßen und Flüssen viel Müll und Schmutz, baufällige Gebäude, kaputte Straßen mit riesigen Schlaglöchern, Kinder, die Mülltonnen durchsuchen - dann wieder eine wunderschöne Berglandschaft. Vieles in Albanien war für mich einfach total fremd und teilweise auch gar nicht nachvollziehbar. Was mich sehr beeindruckt hat, ist die selbstlose aufopfernde Hilfe der Schwestern und der Mut und die Lebensfreude der Kinder. Jedes Kind hat eine eigene Geschichte, ein eigenes Schicksal und ich war tief berührt von den Erzählungen der Schwestern. Ich bin froh, dort gewesen zu sein und weiß nun um die großartige Arbeit, die dort geleistet wird. Staatliche Hilfe gibt es keine und leider können wir nicht ganz Albanien helfen, so wie wir auch nicht die Welt retten können, aber hier kommt jeder Euro, der für die Albanienhilfe gespendet wird, unmittelbar diesen Kindern zu Hilfe! | |
Auszug aus einem Brief von Schwester Slavka: „Jedes Kind hat eine eigene Geschichte und es ist immer wichtig sich bewusst zu machen, dass man nicht alles auf sich nehmen darf, sondern mitgehen und ermutigen, wo es nötig ist. Das wir das schaffen, helfen uns solche Besuche, die Unterstützung, der Austausch und das Wissen, das da jemand ist, der den Kindern wichtig ist…“ |
Am 27.04.2013 hat der Gospelchor "Good News" von St. Markus die Albanienmesse in St. Conrad aufgeführt.
Spendenkonto: Kath. Pfarramt Stammham, Konto-Nr. 105417929 Volk./Raiffeisenbank Stammham, BLZ 721 608 18