Servus!

"In Hamburg sagt man Tschühüß", so singt der Shanty-Chor bei Ina Müller im NDR. Aber nach 24 Jahren in Bayern, 11 davon in Ingolstadt, erlaube ich mir zum Abschied ein ortsübliches "Servus." Klingt vielleicht vertrauter - macht den Abschied aber auch nicht leichter.
Denn bei aller Absicht und Freiwilligkeit, die hinter meiner Bewerbung auf eine neue Pfarrstelle stehen, habe ich doch gerne hier in der Markusgemeinde gearbeitet, ganz besonders dann, wenn es ein gutes Miteinander- Arbeiten war: im Team der Haupt- und Nebenamtlichen, mit den vielen Ehrenamtlichen in der Arbeit für Kinder, mit dem Kirchenvorstand und in ökumenischer Verbundenheit mit den Nachbargemeinden, vor allem bei Schulgottesdiensten. Deshalb möchte ich von Herzen Danke sagen allen, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, die ihre Zeit, ihre Ideen und ihre Kreativität eingebracht haben zum Wohle unserer Gemeinde. Ich habe gelernt: Gemeinde geht nur gemeinsam - falls man mehr sein will als pfarrerzentrierte Dienstleistungskirche.
Miteinander haben wir eine Vielzahl an wunderbaren Gottesdiensten gefeiert, haben Familien in unserer Gemeinde willkommen geheißen und Konfi3-Kinder auf ihrem Glaubensweg begleitet. Unsere Gemeinde wird kleiner, seit Jahren schon durch massive Kirchenaustritte, jetzt zieht die Stellenplanung nach: meine halbe Pfarrstelle wird nicht wieder besetzt. Umso mehr bete ich, dass sich weiterhin Menschen unter dem Dach der Markuskirche zusammenfinden, um miteinander und füreinander Gemeinde zu sein. Gemeinschaft entsteht, wenn Menschen am gleichen Strang ziehen, Hilfe anbieten und Ideen umsetzen. "Servus" kommt bekanntlich aus dem Lateinischen und heißt "Diener," frei übersetzt und erweitert soviel wie "zu Diensten, ich bin dein Diener." Und "Tschüß" führt uns als Kirche, als Gemeinde, als Christinnen und Christen immer wieder vor Augen, in wessen Dienst wir stehen. Tschüß ist abgeleitet von A Dieu:
Gott befohlen
Ihre Pfarrerin Julia Conrad

Zuletzt geändert am 28.05.2023 20:55 Uhr